Vom „Sprungbrett“ in die Pflegehilfe gestartet
Bundestagsabgeordneter Uwe Schmidt gratuliert AWO-Projektabsolventen
Vor der Arbeiterwohlfahrt Bremerhaven (AWO) liegen viele Herausforderungen. Deshalb freut sich der größte Sozialverband der Seestadt über die Unterstützung des Bundestagsabgeordneten Uwe Schmidt. Der Sozialdemokrat versprach bei einem Informationsbesuch des Projektes „Sprungbrett“ (Vorqualifizierung für die Ausbildung in der Altenpflegehilfe), sich für eine auskömmliche Refinanzierung der sozialen Dienstleistungsangebote der Freien Wohlfahrtspflege einzusetzen.
Mit Abdullai Abdelaziz Ali (Herkunftsland Eritrea), Andrijana Savic (Serbien) und Mahdieh Mirzaie (Afghanistan) haben es die ersten drei Absolvent*innen geschafft: Nach einjähriger Vorbereitung im Projekt Sprungbrett starten sie die Ausbildung zum/r Altenpflegehelfer*in in der AWO-Ursula-Kaltenstein-Akademie und dem AWO-Pflegezentrum Villa Schocken. „Ein Jahr lang haben sie in dem vom Europäischen Sozialfonds geförderten AWO-Projekt ihre Sprachkenntnisse verbessert, Grundbildung gewonnen und Selbstbewusstsein getankt, um die Ausbildung angehen und meistern zu können“, berichtet Doris Muschkeit, AWO Fachbereichsleitung Arbeit und Beschäftigung. Zu den ersten Gratulant*innen gehörten stellvertretende AWO-Vorsitzende Sybille Böschen, AWO-Geschäftsführer Eckart Kroon und Aufsichtsratsmitglied Heike Uffenbrink.
Der Bedarf an Pflegehelfer*innen sei enorm und werde weiter dramatisch wachsen, ergänzt Heike Bülken, Fachbereichsleitung Pflege bei der AWO. Der Abgeordnete Uwe Schmidt versprach, den Wunsch zur Finanzierung kontinuierlicher Unterstützung und Begleitung von solchen Vorbereitungsprojekten zur Bundesregierung und in die Ministerien weiterzutragen. Für Wohlfahrtsverbände sei die Refinanzierung von Pflege-Ausbildungsangeboten problematisch, berichtete AWO-Geschäftsführer Eckart Kroon: „Wie bei großen kommerziellen Pflegekonzernen betrachten die Kostenträger nicht die einzelne Einrichtung, sondern die gesamte AWO – das ist nicht auskömmlich; wir müssen 80 Prozent selbst finanzieren.“ Uwe Schmidt betonte, die Gesetzestexte müssten deutlicher formuliert werden: „Ein gemeinnütziger Verband wie die AWO muss natürlich anders betrachtet werden als ein europaweit tätiger Konzern, der Aktionärsinteressen befriedigt.“
Auch eine Kontingent-Ausweitung in den Förderprogrammen für die Teilhabe am Arbeitsmarkt (Paragraph 16 i im Teilhabechancengesetz) sei dringend wünschenswert. Doris Muschkeit: „Diese stärken mittel- und langfristig die Beschäftigungsfähigkeit und die Aufnahme einer ungeförderten Beschäftigung am allgemeinen Arbeitsmarkt.“ Aus Sicht von Uwe Schmidt ist das eine sinnvolle und effektive Möglichkeit, langfristig die Eingliederung in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu erreichen.
Unterstützung versprach Uwe Schmidt auch für die „Akademie für Generalistik“: AWO Bremerhaven, APM und das Klinikum Bremerhaven Reinkenheide (KBR) planen Bau und Betrieb einer gemeinsamen Schule für Pflegeberufe. Das Land Bremen hat bereits Zuschüsse bewilligt; eine Zusage für Bundesmittel steht noch aus. Der Abgeordnete: „Es ist dringend notwendig, vor Ort in die Ausbildung von Pflegefachkräften zu investieren. Ich werde mich umgehend nach dem Stand der Dinge erkundigen und für eine zeitnahe Entscheidung einsetzen.“